Glücklich macht fit
Unser Immunsystem mischt bei vielen Aktivitäten des Gehirns mit. Das Nerven- und das Immunsystem stehen über Botenstoffe in regem Austausch miteinander. Klappt diese Kommunikation gut, wird unser Körper stark und bleibt gesund. CBD kann dabei unterstützen.
Nur noch schlafen und keine Lust auf nichts. Wenn ein kräftiger Infekt zuschlägt, wird selbst aus der lebenslustigsten Person ein Häufchen Elend. Diese Verhaltensänderung, die Kranke zu einer Ruhepause zwingt, wird nicht vom Erreger selbst verursacht, sondern von Signalstoffen des aktivierten Immunsystems, den Zytokinen. Wie man seit über 20 Jahren weiss, reagieren nämlich auch Nervenzellen auf die Botschaften der Körperabwehr. Seither wissen wir, dass dieser Zusammenhang unser ganzes Wohlbefinden beeinflussen kann.
Das Umdenken begann, als bei Immuntherapien, die künstlich eine Entzündung erzeugen, Depressionen als Nebenwirkung auftraten. Gerät die Immunabwehr also aus der Balance, kommen häufig auch Hirnprozesse ins Schleudern. Inzwischen nehmen Forscher*innen an, dass die Ursache psychischer Störungen oft auch die dauerhafte Entzündung sein kann, die dann zu Funktionsveränderungen im Gehirn führt.
Das kann etwa passieren, wenn chronisch Kranke mit Immunbotenstoffen behandelt werden. Patienten mit multipler Sklerose etwa brechen die Therapie auch deswegen ab, weil sie häufig über Nebenwirkungen wie Denk- oder Gedächtnisstörungen und starke Depressionen klagten.
Von CBD profitieren
Gegenwärtig gibt es eine große Anzahl von Forschungsarbeiten, die sich mit den medizinischen Eigenschaften von CBD bei multipler Sklerose befassen. Eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigt, wie Menschen mit neurologischen Erkrankungen von CBD-Öl profitieren können: Cannabidiol bei neurodegenerativen Erkrankungen.
2010 untersuchte die New York Academy of Sciences den Zusammenhang zwischen CBD sowie der Endocannabinoid-Signalgebung. Im Rahmen ihrer Untersuchungen konnten die Wissenschaftler*innen Rückschlüsse zum Ausschütten von Hormonen in Stresssituationen zulassen. So könne CBD unter anderem die Nebennieren regulieren und langfristige, stressinduzierte Reaktionen verringern.
Berührungen können heilen
Nicht nur Kinder können gesundheitlich von Körperkontakt profitieren, auch bei Erwachsenen werden Berührungstherapien eingesetzt. Allerdings nicht direkt als Heilmittel – Berührungen haben vor allem eine vorbeugende Wirkung. Verschiedene Studien mit Mäusen und Menschen haben gezeigt, dass Berührungen das Immunsystem stärken. Mäuse, die über eine Woche täglich massiert wurden, hatten danach eine deutlich gestärkte Abwehrreaktion. Menschen, die jeden Tag umarmt werden, sind weniger anfällig für Erkältung.
Berührung kann aber noch mehr. Massagen werden zum Beispiel auch ergänzend zur Behandlung von Krebs eingesetzt, vor allem um die Nebeneffekte von klassischer Chemotherapie und Bestrahlung zu lindern.
Verschiedene Meta-Studien haben gezeigt, dass Massagetherapien helfen, bei Krebspatienten Ängste abzubauen, Depressionen entgegenzuwirken und sogar Schmerzen zu mindern. Und auch für das Herz ist Körperkontakt gut. Eine Studie hat gezeigt, dass 20 Sekunden Umarmung, gefolgt von 10 Minuten Hand-halten, den Blutdruck und den Herzschlag senken. Die Autor*innen der Studie glauben, dass regelmäßiger Körperkontakt einer der Gründe ist, weshalb Menschen in stabilen Partnerschaften ein geringeres Risiko für Herzkreislauferkrankungen haben.
Gute Laune macht gesund
Optimismus stärkt unsere Abwehrkräfte. Eine Studie der US-amerikanischen Universität von Kentucky zeigte, dass das Immunsystem der Proband*innen – 124 Jurastudent*innen – immer dann besonders stark reagierte, wenn sie optimistisch über ihr Studium dachten. Bei pessimistischen Gedanken blieb das Immunsystem passiv. Die Forscher*innen schlossen daraus, dass die persönliche Zufriedenheit mit aktuellen Aufgaben einen wichtigen Effekt zur Stärkung des Körpers hat. Andere Forscher*innen der US-amerikanischen Universität von Wisconsin fanden heraus, dass es auch einen Zusammenhang zwischen unseren Gefühlen und dem Immunsystem gibt. Genau dort, wo wir emotionale Prozesse im Gehirn regulieren, im sogenannten präfrontalen Cortex, werden auch unsere Abwehrkräfte beeinflusst. Positive Emotionen wie Lachen, Freude oder Begeisterung kurbeln unsere körpereigene Hormonproduktion an, bauen Stress ab, lindern Schmerzen – und sorgen für mehr Antikörper im Blut. Innere Zufriedenheit senkt übrigens nicht nur den Stresslevel, sondern auch Blutdruck und Herzfrequenz. Alles Faktoren, die helfen, die Gesundheit zu bewahren.
Es gibt also Anlaß zu der Hoffnung, daß in den uns noch unbekannten Synergismen zwischen Psyche und Immunsystem der Schlüssel zu einigen wichtigen Fragen liegt, die der Medizin bis heute ihre Grenzen setzen.