Liebe in Zeiten von Corona

Fehlender Abstand, finanzielle Sorgen und unsichere Kinderbetreuung – viele Paare fühlen sich durch die Einschränkungen während der Pandemie erschöpft und gestresst. Wie können wir dennoch entspannen und welche Strategien helfen uns im Umgang mit Stress?

Sport machen, spazieren gehen, mit Freunden telefonieren oder auch mal ein paar Tage für sich sein empfehlen Paartherapeut*innen, wenn es darum geht, wieder ein wenig Distanz zum Partner zu gewinnen. Viele Paare beherzigen das im zweiten Lockdown besser als noch im vergangenen Jahr. Sie fühlen sich nicht mehr so hilflos wie im Frühjahr und haben Strategien entwickelt, wie sie mit Problemen in der Partnerschaft umgehen können

Offen kommunizieren

Manche Menschen leben in einer glücklichen Beziehung – wollen dabei aber auch bewusst Raum für sich selbst haben. Andere mögen Nähe sehr und auch ständig – sind es aber vielleicht trotzdem nicht gewohnt, die Partnerin oder den Partner die ganze Zeit um sich zu haben. Und wieder andere mögen hier Abwechslung – mal sehr viel Nähe und mal sehr viel Distanz. Dass man sich in der momentanen Situation vielleicht zu oft und zu viel sieht, dass man ständig Zeit miteinander verbringt, wenn man zum Beispiel auch von zu Hause aus arbeitet, kann zu Problemen in der Beziehung führen. Man ist schlicht gestresst von der ständigen Nähe.

Hier hilft es, offen über seine Wünsche zu sprechen. Außerdem kann es helfen, sich bewusste Auszeiten zu nehmen, sich – vielleicht auch trotz räumlicher Nähe – für eine bestimmte Zeitspanne nur auf sich zu konzentrieren. Das kann dann den Alltag etwas besser strukturieren. Und man genießt die Zeit gemeinsam auch wieder bewusster.

CBD gegen Stress

Auch CBD ist ein klassisches Antistress-Mittel für ihren Körper. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die CBD sich positive auf Anspannung und innere Unruhe auswirken kann. Dank der Interaktion mit den CB1- und CB2-Rezeptoren und dem Serotonin, einem wichtigen Neurotransmitter, reguliert CBD Stimmungen und Schlafphasen. Es kann als CBD-Öl oder als CBD-Kapselneingenommen werden.

Nähe und Distanz während der Pandemie

Gerade in der aktuellen Situation möchte man sich in der Beziehung vielleicht besonders nah sein. Doch das geht leider nicht immer – zum Beispiel, weil man entfernt voneinander wohnt und weil man Risiken einer Ansteckung mit dem neuartigen Corona-Virus für sich, für andere Menschen im persönlichen Umfeld, für die Partnerin oder den Partner reduzieren möchte. Das ist sinnvoll und wichtig. Und trotzdem bereitet diese Distanz vielleicht Stress, sie ist nicht immer so leicht zu akzeptieren und durchzuhalten.

Neben einem offenen Gespräch kann man aber auch hier versuchen, andere Wege zu finden, um sich – ohne ein persönliches Treffen – nah zu sein. So kann man schreiben, chatten oder telefonieren. Und auch ein Webcam-Date, bei dem alle für sich Stimmung zuhause schaffen und man gemeinsam Zeit vor der Laptop- oder Handykamera verbringt, kann helfen. Dabei überwindet man zwar nicht die räumliche Distanz, man kann aber den Kontakt erhalten, neu wertschätzen und genießen.

Stress im Homeoffice

Paare, die während der Pandemie plötzlich gemeinsam im Homeoffice arbeiten, müssen besondere Herausforderungen meistern. Besonders wenn kleine Kinder betreut oder beschult werden müssen, kommt es schnell zur Überforderung

Die Diplom-Psychologin Elisabeth Schleert berät zu verschiedenen Themen rund um das Thema Familie: „Wir beraten telefonisch und per Video. Telefonisch können wir auch wieder Paar- und Sexualberatungen anbieten. Die wurden auch stark nachgefragt, insbesondere zum Thema Paarkonflikte.“

Wie haben die Angst vor Covid-19 und die Kontaktbeschränkungen Partnerschaft und Sexualität beeinflusst?

"Die Krise hat natürlich zu einer allgemeinen Erhöhung des Stresslevels geführt. Das hängt aber auch von individuellen Lebensbedingungen ab. In einer Zweizimmerwohnung mit zwei kleinen Kindern ist das ein anderes Level als in einem Einfamilienhaus mit Garten, wo jeder sein eigenes Zimmer hat. Besonders für Eltern war das Thema Intimität und Sexualität schwierig, weil ihnen natürlich oft die Räume fehlten. Wenn die Kinder schlafen, sitzen sie dann beide oder im Wechsel am Schreibtisch und arbeiten. Für Sexualität braucht man schließlich auch Zeit und Gelegenheit. In den festen Beziehungen, in den es keine Kinder gibt, sieht das anders aus. Da kann man die gemeinsame Mittagspause im Homeoffice auch im Bett verbringen. Da eröffnen sich Räume und Möglichkeiten. Das ist eben sehr unterschiedlich. Insgesamt haben sich Konfliktlagen in Partnerschaften verdichtet. Probleme, die schon vorher da waren, kommen in der Krise verstärkt zum Tragen. Je besser es den Leuten aber sozioökonomisch geht, desto besser sind sie auch als Paar durch die Krisenzeit gekommen. Denjenigen, denen es auch vorher schon schlecht ging, für die war diese Zeit natürlich besonders herausfordernd."

War häusliche Gewalt in dieser Zeit ein Thema?

"Für uns hat sich da ein sehr differenziertes Bild ergeben. So taucht bei uns das Thema zum Beispiel in der Schwangerschaftskonfliktberatung auf. Da ist häusliche Gewalt nicht der Anlass der Beratung, aber das Thema wird deutlich. Ob es da eine Steigerung gab, ist schwer zu sagen. Aber wir haben festgestellt, dass es manchmal schwierig war, überhaupt ein ungestörtes Beratungssetting herzustellen, weil eben der Partner oder die Partnerin immer mitgehört hat oder die medialen Kontaktmöglichkeiten kontrolliert werden. Oft sind die Frauen dann rausgegangen und haben während eines Spaziergangs mit uns telefoniert. Für viele hat der lockdown es kompliziert gemacht, Hilfeeinrichtungen überhaupt zu kontaktieren."

Spielen außer der Enge noch andere Faktoren eine Rolle?

"Teilweise hat sich leider auch die ökonomische Abhängigkeit der Frauen während der Krise erhöht, weil die Frauen sich verstärkt um die Kinder gekümmert haben und die Männer eher ihrer oft besser bezahlten Berufstätigkeit nachgegangen sind. Das vergrößert die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, was die Einkommen angeht. Ökonomische Abhängigkeit in der Beziehung kann auch ein Risikofaktor für häusliche Gewalt sein."