Sex, Gender und CBD

Sex, Gender und CBD

Männer leiden häufiger an Bluthochdruck als Frauen, sterben häufiger an einem Herzinfarkt und gehen seltener zur Krebsvorsorge. Frauen dagegen reagieren empfindlicher auf Medikamente, achten stärker auf eine gesunde Ernährung und nehmen mehr Antidepressiva ein als Männer.

Aber ist es wirklich so einfach?

Vielleicht. Doch gerade frauenspezifische Erkrankungen wie Endometriose, PMS oder Vaginismus sind in der Medizin bislang auch wenig oder kaum erforscht.

Das liegt darin, dass medizinische Forschung meist an männlichen Leichen betrieben und so die männliche Anatomie als Standard gesetzt wurde. Mit diesen Themen beschäftigt sich die sogenannte Gendermedizin.

Wir wissen heute, dass sich Menschen nicht so einfach in Männer und Frauen unterscheiden lassen. Und weil es mehr als nur zwei Geschlechter gibt, sollte es auch in der Medizin verschiedene Kategorien geben. Doch bis es soweit ist, scheint es noch ein Weilchen zu dauern.

Gender, Sex und Medizin

Jenseits des biologischen Geschlechts (sex), ist auch in der Medizin von einem kulturellen Geschlecht (gender) die Rede. Das hat weniger mit biologischen, als mit kulturellen oder sozialen Merkmalen zu tun. Wenn Menschen zum Arzt gehen und ihre Beschwerden schildern, dann tun sie das auf unterschiedliche Weise. Während ein Mann in der Regel vielleicht „Hab Zahnschmerzen.“ sagen würde, ist es wahrscheinlich, dass eine Frau ihre Beschwerden, den Ort und die daraus folgende Beeinträchtigung umfassender beschreiben würde. Weil Frauen ihre Beschwerden eben oft ausführlicher als Männer beschreiben, werden sie manchmal weniger ernst genommen.

Obwohl mehr Informationen vielleicht eine präzisere Diagnose liefern könnten, ist im hektischen Praxisalltag dafür oft nicht genügend Zeit. Medikamente werden dennoch verschrieben. Insbesondere gegen Ängste und Depressionen, aber auch gegen Schmerzen nehmen viele Frauen pharmazeutische Präparate ein.

„Wir nehmen permanent Medikamente zu uns, die in der Forschung überwiegend an Männern bzw. männlichen Mäusen getestet wurden. Das führt dazu, dass Frauen Medikamente erhalten, die nicht an Frauen getestet wurden.“

Bei manchen Medikamenten, wie bestimmten Schlafmitteln, ist dann die Dosierung für Frauen zu hoch angesetzt, bemängelt Dr. med. Stefanie Schmid-Altringer. Die Autorin des Buches „Frauen und Männer erkranken und genesen anders“. Nicht nur Rollenbilder und Stereotype beeinflussen also eine verschiedene Behandlung von Männern und Frauen. Auch biologische Unterschiede spielen eine Rolle. Vor allem hormonell unterscheiden sich die Geschlechter voneinander. Und das ist bedeutsamer als die Medizin es lange annahm. Frauen sind deshalb generell gefährdeter, unter unerwünschten Arzneimittelwirkungen zu leiden

Dosierung von CBD

Sollten Frauen CBD also anders dosieren als Männer? Insgesamt ist der medizinische Forschungsstand in Bezug auf Geschlechter bescheiden. Das gilt im übrigen auch für die Nutzung von CBD. „Ich habe einfach ein bisschen rumprobiert, damit ich eine gute Dosierung für mich finde“, sagt Sabine. Die 37-jährige Lehrerin nimmt CBD-Kapseln gegen ihre wiederkehrenden Regelschmerzen.

„Am Anfang war ich sehr vorsichtig. Aber dann hab ich gemerkt wie viel mir gut tut. Ich nehme vor und während meiner Periode jetzt immer zwei Kapseln am Tag.“

Frauen nehmen eher Medikamente ein, die sie sich selbst in der Drogerie besorgen. „Ich denke wir haben als Frauen gelernt uns und unsere Körper einzuschätzen“, meint Sabine. Die Schmerzen während ihrer Periode seien zwar nicht ganz verschwunden, sie ließen sich aber besser aushalten. „Und ich merke auch, dass ich vor meinen Tagen weniger reizbar bin. Das finde ich sehr angenehm“, sagt Sabine und schmunzelt.

Es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass geschlechtsbezogene Unterschiede neurobiologische Ursachen haben und vor allem die Sexualhormone eine wichtige Rolle spielen: Bei Frauen scheinen die Östrogene die Effekte von Cannabis zu beeinflussen, weil sie die Rezeptivität des Gehirns für externe Cannabinoide stark mitbestimmen. Zudem scheint während des Eisprungs der Anteil an natürlichen Endocannabinoiden zu steigen. Einen anderen Faktor stellt den Studien zufolge die unterschiedliche Verteilung der Muskelmasse und des Fettgewebes bei Männern und Frauen dar. Einer aktuellen Studie der Universität von Toronto zufolge soll es sehr wohl signifikante Unterschiede zwischen Männer und Frauen geben, da THC auf letztere deutlich stärker wirkt.

Wodurch die unterschiedliche Wirkung im Einzelnen hervorgerufen wird, ist von Medikament zu Medikament verschieden. Die Dosierung ist dabei eine Stellschraube an der ihr selbst drehen könnt. Wenn ihr also Drogerieprodukte, Schmerzmittel oder CBD zu Euch nehmt, tastet Euch ruhig an die Menge heran, die für Euch am besten funktioniert. Gerade beim CBD-Öl läßt sich die Dosierung gut individuell einstellen.